Menschen entscheiden sich für einen Hund, um ihr Leben zu bereichern. Einmal im neuen Heim angekommen, erfüllen Hunde vielfältige Aufgaben für uns und schlüpfen in unterschiedliche Rollen. Dies tun sie ganz selbstverständlich und stellen ihre eigene Persönlichkeit oft in den Hintergrund. Im Gegenzug ist es unsere Aufgabe für die Erfüllung der Bedürfnisse unserer Hunde zu sorgen. Erst dann können wir von Beziehung sprechen, da dazu immer zwei gleichwertige Partner gehören! Folgende Gedanken sollten Sie sich daher machen, bevor Sie sich dafür entscheiden, einem Hund ein neues zu Hause zu geben...

Beziehung bedeutet Arbeit...

Egal ob Welpe oder erwachsener Hund, beide müssen erst lernen, dem Menschen zu vertrauen. Beziehung entsteht erst, wenn wir für unseren Hund wirklich da sind und unsere eigenen Bedürfnisse hinten anstellen. Dies bedeutet viel Arbeit und Geduld. Seien Sie sich daher bewusst, dass viele Dinge nicht von heute auf morgen funktionieren werden. Je mehr wir uns auf unseren Vierbeiner einlassen, desto leichter wird es uns fallen, eine erfüllte Beziehung aufzubauen. Mehr zum Thema Beziehung finden Sie HIER.

Zeit...

Den meisten Menschen ist bewusst, dass ein Hund zu Beginn viel Zeit in Anspruch nimmt. Egal ob dies nun die Eingewöhnung im neuen Zuhause, Stubenreinheit oder Sozialisierung ist. Was viele jedoch nicht bedenken ist, dass unsere Hunde ihr Leben lang unsere tägliche Aufmerksamkeit und Zeit benötigen. Wir haben Stress im Berufsalltag, benötigen Zeit für unsere Familie, wollen unseren Hobbys nachgehen usw. All dies stellt jedoch keine Entschuldigung für die Vernachlässigung unserer Hunde dar. Sie brauchen uns jeden Tag an ihrer Seite und das im besten Fall bis zu 16 Jahren und im Einzelfall sogar länger. Dieser Verantwortung müssen wir uns bewusst sein! Hunde sollten nicht länger als 6 Stunden pro Tag alleine zu Hause gelassen werden. 2-3 Spaziergänge, Zeit für Beziehungsarbeit, Spiel und geistige Beschäftigung miteinander stehen am Tagesprogramm, bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit.

Geld...

Hunde bereichern unser Leben ungemein. Trotzdem müssen wir uns auch der finanziellen Verantwortung bewusst sein. Der Kaufpreis spielt dabei die geringste Rolle. Ein Hund benötigt ein Leben lang hochwertige und artgerechte Nahrung, medizinische Versorgung bei Unfällen oder Krankheiten sowie regelmäßige Fellpflege. Weiters muss man finanzielle Aufwendungen für Hundesteuer, Trainingskosten, Spielzeug und Hundeausstattung (Leinen, Halsband, Brustgeschirr, Maulkorb, Liegeplätze, Autobox usw.) einkalkulieren. Auch Versicherungskosten sowie Aufwendungen für durch den Hund eventuell verursachte Schäden (angenagte Schuhe, kaputte Möbel, zerkratzte Bodenbeläge usw.) sind zu berücksichtigen.

Schmutz...

Wenn Sie viel Wert auf Sauberkeit legen, dann ist ein Hund sicher nicht die richtige Wahl. Viele denken in erster Linie nur an Haare und nasse Pfoten. Was oft nicht bedacht wird: Verunreinigungen durch Urin, Durchfall und Erbrechen (bei Krankheit), Läufigkeit bei Hündinnen, Vorhautsekret bei Rüden, Hundespeichel auf Polstermöbel, Verunreinigungen des Fells (Schlamm, Sand,...) usw. Wenn man mit einem Hund zusammenlebt, muss man mit oben beschriebenen Szenarien rechnen und auch damit leben können ohne dem Hund Vorwürfe zu machen.

Freizeit und Hobbys...

Seien Sie sich der Tatsache bewusst, dass Hunde einen Großteil unserer Freizeit beanspruchen und Ihre sonstigen Hobbys und Freizeitaktivitäten dadurch beeinträchtigt werden können. Dies ist besonders für Familien mit Kindern ein Thema, denn Skifahren, Besuche im Freibad und Fußball sind mit Hund nicht immer vereinbar. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, seine Freizeit gemeinsam mit dem Hund zu gestalten. Dies erfordert jedoch die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Mehr zum Thema Freizeitaktivitäten und Teamwork finden Sie HIER.

Familie...

Hunde verstehen es nicht, wenn innerhalb der Familie Differenzen wegen ihnen herrschen. Es ist daher wichtig, dass alle Familienmitglieder mit der Entscheidung, einen Hund aufzunehmen, einverstanden sind. Weiters sollten alle an einem Strang ziehen, wenn es um Themen wie natürliche und artgerechte Ernährung, Impfungen, Haltung und Erziehung geht. Bei Familien mit Kindern liegt die Verantwortung für den Hund ganz klar bei den Eltern. Diese haben dafür Sorge zu tragen, dass ihre Kinder den richtigen Umgang mit dem Hund lernen. Weiters ist vor dem Kauf abzuklären, ob innerhalb der Familie Allergien gegen Hunde vorhanden sind.

Weitere Bezugspersonen...

Es ist wichtig, dass unser Vierbeiner neben uns noch weitere Bezugspersonen hat, denen er vertraut und die sich im Bedarfsfall um ihn kümmern können. Dies betrifft einerseits spontane Situationen wie Krankheit, Verhinderung aufgrund von Arbeit, Stau etc. und andererseits längere geplante Abwesenheiten wie z.B. Urlaube und berufliche Reisen.

Veränderte Lebensumstände...

Wir können unser Leben nicht zu 100 Prozent voraus planen. Oft geschehen unerwartete Dinge, die unsere Lebenssituation zum Teil drastisch ändern können. Trennung vom Partner, Tod in der Familie, Geburt von Kindern, berufliche Veränderungen und Umzug sind nur einige davon. Man kann sich nicht vollständig auf solche Situationen vorbereiten, aber man kann sich zumindest im Vorfeld über solche Ereignisse Gedanken machen. Wichtig ist, dass wir unseren Hund in all unsere Entscheidungen miteinbeziehen, denn auch er ist ein vollwertiges Familienmitglied, das bei Schwierigkeiten nicht einfach abgeschoben werden darf.

Wahl des Hundes...

Um die bestmöglichen Voraussetzungen für ein harmonisches Miteinander zu schaffen, ist es unsere Aufgabe, sich im Vorfeld Gedanken über die Wahl des "richtigen" vierbeinigen Partners zu machen. Dies betrifft Überlegungen, welche Rasse zu uns passt, ob es ein Welpe oder lieber ein älterer Hund sein soll, welches Energieniveau des Hundes mit unseren Lebensumständen vereinbar ist, ob man den Hund von einem Züchter erwerben möchte oder sich für einen Hund aus dem Tierschutz entscheidet usw. Die Optik des Hundes ist natürlich ebenfalls ein Auswahlkriterium, darf jedoch niemals alleinige Entscheidungsgrundlage sein. In erster Linie geht es immer um das Wesen und das Energieniveau des Hundes!

Vorbereitung...

Bevor es nun tatsächlich soweit ist und ein Hund bei Ihnen einzieht, sollten Sie noch einige wichtige Vorkehrungen treffen:

  • Nehmen Sie sich mindestens zwei Wochen am Stück Urlaub, um genug Zeit für die Eingewöhnung Ihres neuen Familienmitgliedes aufbringen zu können.
  • Eine ausreichende Menge an natürlichem, chemiefreiem Futter sollte bereits vor der Ankunft des Hundes vorhanden sein.
  • Machen Sie sich schon vorab darüber Gedanken, welchem Tierarzt Sie Ihr Vertrauen schenken wollen. Gerade wenn es um ganzheitliche Veterinärmedizin geht, ist die Auswahl nicht gerade groß. Einige Tierärzte, die wir mit gutem Gewissen empfehlen können, finden Sie HIER.
  • Die Erstausstattung (Halsband und Leine, Futter- und Wasserschüssel, Schlafplatz, Bürste, Zeckenzange, Spielzeug) sollte bereits vorhanden sein.
  • Gestalten Sie die künftige Umgebung im Haus und Garten hundesicher. Stromkabel, giftige Pflanzen sowie spitze oder verschluckbare Gegenstände haben in der Nähe eines Hundes nichts verloren. Auch sollte Ihr Garten ausbruchssicher gemacht werden.